Dieses Manifest hat seinen Ausgangspunkt in den frühen achtziger Jahren, als eine Reihe spanischer Bewegungen aus dem Umfeld des ehemaligen katholischen Widerstandes gegen die Francodiktatur, der Dritte-Welt-Gruppen, des solidarischen Verlagswesens und diverser Arbeiter- und Jugendbewegungen sich im -Movimiento Cultural Cristiano- (christliche Kulturbewegung, MCC)
MANIFEST
«Für Gerechtigkeit in den Nord-Süd-Beziehungen: Du sollst nicht töten.»
Gegen alle systematische Gewalt gegen das Leben der Personen und Völker der Erde: DU SOLLST NICHT TÖTEN.
Wir stellen hier dieses Manifest als Instrument zum gesellschaftlichen Dialog vor, mit der Bitte, es weiterzugeben und in der Uni, am Arbeitsplatz, in Kirchengemeinden, unter Freunden usw. zu verbreiten. Die verarmten Menschen und Völker werden es danken… Die Geschichte der Menschheit ist der permanente Kampf der Starken gegen die Schwachen – die Geschichte der Herrschaft einiger weniger und der Befreiung vieler. GEWINN- und MASCHTSTREBEN sind die vorherrschenden Kräfte dieses NEUEN IMPERIUMS.
Dieses Manifest hat seinen Ausgangspunkt in den frühen achtziger Jahren, als eine Reihe spanischer Bewegungen aus dem Umfeld des ehemaligen katholischen Widerstandes gegen die Francodiktatur, der Dritte-Welt-Gruppen, des solidarischen Verlagswesens und diverser Arbeiter- und Jugendbewegungen sich im „Movimiento Cultural Cristiano» („christliche Kulturbewegung», MCC) zusammenschlossen um ein gesellschaftliches Gegengewicht zur sich rasant entwickelnden Konsumgesellschaft und der, mit dem EU Beitritt neu erwachten, imperialistischen Rolle Spaniens in der globalisierten Welt zu bilden. Das hier vorgestellte Manifest ist für diverse Gruppen in Spanien und Lateinamerika die Basis der permanenten Kampagne „Für Gerechtigkeit in den Nord-Süd-Beziehungen: Du sollst nicht töten».
Wir möchten speziell auch im deutschsprachigen Bereich Gruppen und Bewegungen dazu einladen, dieses Manifest mit ihren Unterschriften, institutionellem Rückhalt und Aktionen zu unterstützen, sich vielleicht aber auch mit uns in Verbindung zu setzen um zusammen für ein gemeinsames und solidarisches Europa der Völker, und auf pazifistische Weise gegen das „offizielle» Europa der multinationalen Konzerne, Parteibonzen und Ausbeutungskriegen in der dritten Welt, zu kämpfen.
Gegen alle systematische Gewalt gegen das Leben der Personen und Völker der Erde: DU SOLLST NICHT TÖTEN.
MANIFEST
«Für Gerechtigkeit in den Nord-Süd-Beziehungen: Du sollst nicht töten.»
1. DIE GESCHICHTE der Menschheit ist der permanente Kampf der Starken gegen die Schwachen – die der Herrschaft einiger weniger und des Befreiungskampfes vieler. Heute hat diese tragische Teilung der Menschheit ein weltweites Ausmaß: Einer kleinen Gruppe berreicherter Länder und gesellschaftlicher Gruppen, vor allem in Nordamerika, Europa und Japan, die gerade einmal 15% der Weltbevölkerung ausmachen, steht eine grosse Mehrheit verarmter Völker gegenüber, welche permanent unter Situationen des Unrechts, der Ausbeutung und der Gewalt zu leiden haben. Es gibt also eine imperialistische Herrschaft planetarischen Ausmaßes, gelenkt von den Institutionen und internationalen Organisationen, die nach dem Fall des Sovietimperialismus siegreich aus dem kalten Krieg hervorgegangen sind. GEWINN- und das zugehörige MACHTSTREBEN sind die vorherrschenden Antriebskäfte dieses neuen IMPERIUMS.
2. WIR VERURTEILEN, ohne jede Beschönigung, die Barberei seiner nicht rechtfertigbarer VERBRECHEN und erinnern an:
– das Verbrechen des HUNGERS, unter dem über 82% der Menschheit leiden und der sie zu Analphabetentum, Krankheit und Obdachlosigkeit verurteilt: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– das Verbrechen der ARBEITSLOSIGKEIT, unter deren verschiedenen Auswüchsen weltweit 1,5 Milliarden Menschen zu leiden haben: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– das Verbrechen der KINDERSKLAVEREI, deren Opfer, mit steigender Tendenz, gegenwärtig schon 400 Millionen Kinder unter 14 Jahren sind: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– das Verbrechen des KRIEGES, mit über 40 offenen Konflikten verantwortlich Jahr für Jahr für 50 Millionen Tote und ebensoviele Flüchtlinge, mehrheitlich Frauen und Kinder: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– das Verbrechen der ABTREIBUNG, welche jährlich 50 Millionen Kinder, vor allem Mädchen und Behinderte, zum Tode verurteilt: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– das Verbrechen der TODESSTRAFE, welche in mehr als 80 Ländern immer noch nicht abgeschafft ist: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– das Verbrechen des TERRORISMUS und das der EUTHANASIE, deren Legalisierung sich langsam einschleicht und welche auf der ganzen Welt immer grössere Zahlen von Opfern und zerstörten Familien verursachen: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
– Gegen alle SYSTEMATISCHEN ANGRIFFEN GEGEN DAS LEBEN der Personen und Völker der Erde: DU SOLLST NICHT TÖTEN!
Jenseits dieser Tatsachen ist es unser Wille POLITISCH die STRUKTURELLEN URSACHEN dieser Verbrechen gegen das Leben gewaltlos zu bekämpfen.
3. Aus diesem Grund KLAGEN WIR AN:
Wir KLAGEN öffentlich die REGIERUNGEN und die überwiegende Mehrheit der Institutionen der EUROPÄISCHEN UNION an, Kollaborateure dieser Verbrechen zu sein.
Wir Klagen ebenso die Mechanismen an, mit denen die TRANSNATIONALEN KONZERNEN ihre planetarische Macht ausüben und der Menschheit eine Kultur des Todes aufzwingen. Diese Strukturen der Macht beruhen auf:
– den GROSSEN MEDIENKONZERNEN und ihren Massenmedien, welche das imperialistische System durch die Manipulation und Entfremdung unseres Gewissens rechtfertigen und stützen
– dem WELTHANDEL, der, beruhend auf Profitstreben und hemmungsloser Ausbeutung von Ressourcen aller Art, einzig und allein einer kleinen Minderheit von Ländern und korrupten Eliten Nutzen bringt
– dem MONOPOL ÜBER TECHNIK UND WISSENSCHAFT, welches eine Mehrheit der Bevölkerung vom Fortschritt ausschliesst, auf den alle ein Recht haben
– der INTERNATIONALEN ORGANISATION DES FINANZWESENS, welche die Spekulation, den Wucher und die maßlose Aneignung von Reichtum begünstigt
– die grossen POLITISCHEN INTERNATIONALEN ORGANISATIONEN, welche keiner demokratischen Kontrolle unterliegen und Marionetten der Grossmächte und ihrer faktischen Machtstrukturen sind
Ebenso KLAGEN wir die KOMPLIZEN AN, die PSEUDOSOLIDARISCHE KAMPAGNEN planen um unser Gewissen einzuschläfern und so die wirklichen Ursachen des Unrechts aber verbergen.
Und wir KLAGEN auch die GLEICHGÜLTIGEN an. Das sind viele von uns, die Satten, die wir die Augen schliessen oder aber feige wegschauen vom Unrecht um unseren eigenen Wohlstand – Frucht der Ausbeutung – nicht zu gefährden. Vor dem Holocaust des Hungers kann niemand sagen, „er hätte nichts gewusst».
4. Darum FORDERN wir:
Wir FORDERN die REGIERUNGEN unserer Länder als wahre Vertreter des Volkes statt von Konzerninteressen zu agieren und nicht mehr mit dem organisierten Verbrechen gegen die Menschheit zu kollaborieren indem sie es öffentlich vor der Europäischen Union und der UNO anklagen und verfolgen.
Wir FORDEN von der EUROPÄISCHEN UNION, als einer der Hauptverantwortlichen des herrschenden imperialen Systems, politisch alle systematischen Angriffe gegen das Leben zu unterlassen und zu bekämpfen. Wir fordern gerechte Beziehungen mit den verarmten Ländern, radikale politische Maßnahmen gegen Kindersklaverei und Arbeitslosigkeit sowie alle anderen Angriffe gegen das Recht auf Leben, wie es von der Erklärung der Menschenrechte international anerkannt ist.
Wir FORDERN von den INTERNATIONALEN ORGANISATIONEN, speziell der UNO und ihren Institutionen, alle Angriffe gegen das Recht auf Leben der Personen und Völker in aller Weite zu erforschen, öffentlich zu machen und alle Komplizen des Unrechts, wie den Weltwährungsfond, die Weltbank, die Staaten und die multinationalen Konzernen für das verursachte Leid zur Rechenschaft zu ziehen.
5. Als Antwort darauf BITTEN wir:
Wir bitten alle Institutionen, Vereinigungen, Familien und Personen guten Willens, sich durch die Unterzeichnung dieses Manifests unserem Ruf zum „Du sollst nicht Töten» anzuschliessen und so eine gemeinsame Front moralischen Drucks zur Befreiung von den Strukturen des Unrechts aufzubauen. Elemente dieses öffentlich ausgeübten moralischen Drucks können sein:
– öffentlicher WIDERSTAND, verstanden als gewaltlose Aktion zur Schaffung einer Kultur des Lebens, solidarisch und basisdemokratisch/selbstverwaltend, und gegen die Manipulation des Gewissens durch die Kulturindustrie der transnationalen Machtträger
– öffentliche ANKLAGE ihrer Verbrechen, indem wir unsere Stimme denen geben, die keine haben oder die zum Schweigen gebracht worden sind
– AUFBAU einer mit den unschuldigen Opfern des imperialen Systems solidarischen Gesellschaft, welche die gegenwärtigen egoistischen, konsumorientierten und leeren Lebensmodelle ersetzt, die uns diese Kultur des Todes aufgezwungen hat. Diese Erfahrungen solidarischen Lebens werden sich „von untern», jenseits politischer Manipulationen von Führungseliten und in der geschichtlichen Tradition des gewaltlosen Kampfes der Verarmten dieser Erde, entwickeln.
Hinter diesem Manifest stehen: Movimiento Cultural Cristiano (Christliche Kulturbewegung), Colectivo Con los Pobres de la Tierra (Kollektiv Mit den Armen dieser Erde), Camino Juvenil Solidario (Solidarischer Jugendweg).
Hiermit drücken wir unsere Unterstützung für das Manifest «Für Gerechtigkeit in den Nord-Süd-Beziehungen: Du sollst nicht töten» aus:
Name/Vereinigung/Institution:
Adresse:
PLZ und Ort:
Telefon:
Email:
Unterschrift / ggf. Stempel:
Bitte senden an:
MCC, Avda. Monforte de Lemos 162, 28029 Madrid, Spanien
Tel./Fax: 0034-913 734 086